(Bootcamp)
Wood, sand bags, acrylic color, single chanel video, sound, ca. 420 x 300 x 130 cm
Installation views: Kombi 2, Kunstquartier Bethanien, Berlin 2014
Eine ins Jugendalter vergrößerte Wurfpuppe, aus übrig gebliebenen
Sandsäcken der Dessauer Flut 2013 geschnürt, liegt hier vor einem in Grundfarben gestrichenem, geöffneten Kindergatter.
Bunte Schnipsel durchbrechen das Gatter und liegen dem
Besucher zum freien Spiel und zur Ergänzung eines bereits begonnen Musters bereit.
"Die "Wurfpuppen" entwickelte Alma Siedhoff-Buscher als widerstandsfähiges und zugleich
weiches Spielzeug für Kleinkinder.
Sie waren bestens zum Werfen aber auch zum zärtlich Umschlossenhalten geeignet:
Die biegsamen Bastkörper, die das Grundgerüst der Puppen bildeten,
konnten ohne Schaden zu nehmen jede beliebige Position einnehmen und waren teilweise mit
Kleidern aus Chenillegarn umhäkelt. Bemalte Holzeier dienten
als Köpfe, Holzkugeln als Hände und Füße der Puppen.
Die "Wurfpuppen" wurden in drei Varianten hergestellt: Junge, Mädchen und "Negerkind".
(Quelle: http://bauhaus-online.de/atlas/werke/wurfpuppen)
Hier kann die "Wurfpuppe" erneut vom Besucher in beliebige Positionen gelegt,
getreten oder geworfen werden. Sie hat schon einen Wurf aus dem dritten Stock des
Prellerhauses (ehemaliges Studentenwohngebäude am Bauhaus Dessau) überstanden.
Dort wohnte die Künstlerin Alma Siedhoff-Buscher 1924 als Bauhaus Studentin.
Sie schaffte es dort als Frau in der Holzwerkstatt arbeiten zu können und entwarf unter anderem modulare Kindermöbel für das "Haus am Horn" in Weimar.
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