(Gegenfrottage)
Ausstellungsansicht: Was sich abzeichnet. (What's Unfolding), Arp Museum Bahnhof Rolandseck, 12.02. - 04.06.2017
An einer Drehbank in zylindrische Formen geschnittenes und während der Rotation mit bunten
Ölpastellkreiden eingefärbtes Holz ist Ausgangspunkt der Installation.
Papier, manchmal gerollt oder zu Streifen geknickt, wird an die rotierenden Holzobjekte gepresst,
dessen Bemalung sich je nach Winkel und Druckstärke auf das Papier in relativ
(un)kontrollierbaren Mischungen, von der Rotation beeinflussten Formen abreibt.
Dies kehrt den üblichen Prozess der Frottage um, bei der durch den Abrieb die
Oberflächenstruktur eines unter dem Papier liegenden Objekts zur Vorschein kommt.
Hier werden die körperlichen Bewegungen und die Kannelierungen der gefrästen Keulen zu Einflussfaktoren bei der Farbverteilung.
Die Rohlinge, Walzen und Keulen stehen und liegen in einen direkten
Zusammenhang mit den Farbspuren auf den Papieren. Werkzeug und Werk verschmelzen zu einem
begehbaren Raum. Die für die Erstellung der Gegenfrottagen an der Drehbank gefrästen
Keulen verweisen auf den Übergang von Feld-, Sex- und Sportwerkzeugen zu Bauernwaffen.
Die damit gedruckten grafische Spuren und Urformen entstehen im Zwischenraum von Kontrolle und Kontrollverlust, als visualisierte Reibungsenergie an den Dreschflegeln, Kinderkeulen, Nunchakus und Doppeldildos.
Holz, Papier, PE, gefundene Textilien, Metall, Ölkreide, variable Größe
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